remmers report - Ausgabe 44

Nachrichten aus der Remmers Gruppe AUSGABE 44 Dezember 2022 Bernhard Remmers Preis 2022 verliehen Ausgezeichnete Baudenkmalpflege Das ist in dieser Ausgabe alles für Sie drin: Bernhard Remmers Preis 2022 2 Preisverleihung im Kompetenzzentrum in Löningen 3 Siegerprojekt National: Glyptothek in München 4 Siegerprojekt International: Millennium Háza in Budapest Bautenschutz 5 Restaurierung eines historischen Fliesen-Wandgemäldes in Halle 6 Exklusive Wohngebäude erhalten Wand- und Bodenabdichtung sowie Innendämmung 7 Abdichtung der Kolonnaden-­ Bauwerke auf der Museumsinsel in Berlin Bodenschutz 8 Parkhausböden am Siemens Campus Erlangen beschichtet 9 Belastbare Bodenbeschichtung für tschechischen Waffel-Hersteller 9 Hygienischer Bodenschutz für Fleischverarbeiter in Tschechien Holzfarben und Lacke 10 Langlebiger Holzschutz für Wohnkomplex in der Schweiz 11 Massivholzmöbel-Spezialist vertraut auf Oberflächenschutz von Remmers Allgemeines 12 Neuer Wissenskompass erschienen 12 Termine und Themen für die Infotage 2023 12 Aktuelles von Remmers Bis 2030 wird das Siemens Forschungsgelände in Erlangen in mehreren Bauphasen zu einem lebendigen Stadtteil entwickelt. Beim Bau von drei modernen Parkhausbauten war die Expertise von Remmers gefragt – innovative Bodenbeschichtungen sorgen für Nutzerkomfort, Langlebigkeit und Sicherheit. Bericht: Seite 8 Nach über 10 Jahren Leerstand wurde das historische Fabrikgelände der Firma Hagedorn in Osnabrück in den Lifestyle-Komplex „Hageloft“ verwandelt. Bei der Instandsetzung von Keller und Erdgeschoss der vormaligen Industrieruine kamen maßgeschneiderte Abdichtungs- und Innendämmsysteme von Remmers zum Einsatz. Bericht: Seite 6 Am 03. November 2022 fand – erstmalig im neuen Kompetenzzentrum Bauten- und Bodenschutz in Löningen – die Preisverleihung zum renommierten Bernhard Remmers Preis statt. Für herausragende Leistungen in der handwerklichen Baudenkmalpflege wurden die Projekte Millennium Háza in Budapest (Kategorie: International) und Glyptothek in München (Kategorie: National) ausgezeichnet. Bericht: Seite 2 Bodenbeschichtung beim Siemens Campus Erlangen Zukunftsgerechtes Parkerlebnis Sanierung eines ehemaligen Fabrikgebäudes Beeindruckende Verwandlung Foto: © Jette Golz Fotografie

2 Remmers Report Nr. 44 Bernhard Remmers Preis 2022 | Herausragende handwerkliche Leistungen in der Baudenkmalpflege Vorbildliche Restaurierungen Am 03. und 04. November 2022 waren mehr als 120 geladene Gäste aus Deutschland und dem europäischen Ausland zur renommierten Bernhard Remmers Preisverleihung sowie dem anschließenden Internationalen Fachforum „Historical Monuments“ nach Löningen gekommen. Highlight der Veranstaltung war die mit großem Beifall bedachte Prämierung der beiden Siegerprojekte „Millennium Háza Budapest“ (Kategorie „International“) sowie „Glyptothek München“ (Kategorie „National“). Erhaltung wertvollen Kulturgutes als Verpflichtung Bereits zum elften Mal wurden mit dem Bernhard Remmers Preis herausragende Leistungen in der Baudenkmalpflege ausgezeichnet. Nach dem durch die CoronaPandemie bedingten Ausfall in 2020 fand die branchenweit hoch angesehene Preisverleihung erstmals nicht im Rahmen der Fachmesse DENKMAL in Leipzig, sondern im neu eröffneten, hochmodernen Kompetenzzentrum Bauten- und Bodenschutz von Remmers in Löningen statt. In seiner Begrüßungsrede betonte Dirk Sieverding, Vorstandsvorsitzender der Remmers Gruppe AG: „Hinter dem Bernhard Remmers Preis steht die Idee, das hohe Engagement in der Baudenkmalpflege für die Zukunft sichtbar zu machen. Der Würdigung der handwerklichen Umsetzung kommt dabei ein besonderes Gewicht zu.“ Auch in diesem Jahr wurden Preise in den Kategorien „National“ und „International“ vergeben – ausgewählt durch eine hochkarätig besetzte Expertenjury mit Prof. Dr. Uwe Meiners (Leitender Direktor des Museumsdorfes Cloppenburg a. D.), GerdDieter Sieverding (ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender Remmers Gruppe AG) sowie Prof. Dr. Dietmar Stephan (Leiter des Fachgebiets Baustoffe und Bauchemie TU Berlin). Nationales Siegerprojekt: Glyptothek (München) Sieger in der Kategorie „National“ wurde die imposante Glyptothek am Königsplatz in München. Im Zuge umfangreicher Restaurierungsarbeiten wurden die historischen Fassadenflächen des Gebäudes denkmalgerecht in den Originalzustand zurückversetzt. Das Sanierungkonzept für den über 200 Jahre alten Komplex – das Hauptgebäude ähnelt einem griechischen Tempel – beinhaltete sowohl die Sicherung und Konservierung der zahlreichen beschädigten Fassadenoberflächen als auch die fachgerechte Rekonstruktion und Wiederherstellung fehlender Architekturglieder bzw. Zierelemente. Bei der Übergabe des Preises durch die Jurymitglieder betonten die Beteiligten die große Ehre, an diesem anspruchvollen Projekt teilhaben zu dürfen. „Die Glyptothek gehört einfach zu München – und ich bin stolz, dass wir gemeinsam unseren Beitrag zur Erhaltung dieses einzigartigen Gebäudes leisten durften“, betonte Dr. Florian Knauß, Direktor der Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek. Internationales Siegerprojekt: Millennium Háza (Budapest) In der Kategorie „International“ konnte sich das Projekt „Millennium Háza“ in Budapest durchsetzen. Das imposante Gebäude – ehemals als Olof-Palme-Haus bekannt –wurde im 19. Jahrhundert im Stile der Neorenaissance erbaut. Vor allem die denkmalgerechte Restaurierung der teils stark beschädigten bzw. fehlenden Keramikelemente aus der berühmten Manufaktur Zsolnay an der Fassade erwies sich für die Beteiligten als besondere Herausforderung. Jurymitglied Prof. Dr. Uwe Meiners fasste anschließend zusammen: „Beide Sieger-Projekte sind wirklich hervorragend und zeichnen sich durch eine vorbildliche Zusammenarbeit der Beteiligten über den gesamten Restaurierungsprozess hinweg aus. Zudem wurden die enorm anspruchsvollen restauratorischen Herausforderungen von der Planung bis zur fachgerechten Ausführung beispielhaft gelöst.“ „Historical Monuments“: Fachforum beleuchtet Siegerprojekte Auch der von Jens Engel (Leiter Produktmanagement Bauten- und Fassadenschutz Remmers) und Stefan Haustein (Leiter Market Unit Denkmalpflege Remmers) moderierte zweite Veranstaltungstag unter dem Titel „Historical Monuments“ stand ganz im Zeichen der Siegerprojekte und ermöglichte den Anwesenden einen spannenden Detail-Einblick in die Planung und handwerkliche Ausführung. Zunächst erläuterten László Czifrák vom Restaurierungsunternehmen Consall Team Kft. und Planer Csaba Nagy (Archikon Architects Kft.) die Herausforderungen der Gebäuderekonstruktion des „Millennium Háza“ und skizzierten dabei die einzelnen Schritte von der Zustands-/Schadenerfassung bis zur extrem aufwändigen Arbeit der Restauratoren. László Czifrák: „Wir haben jedes einzelne Keramikteil, jede Verzierung und jedes Ornament originalgetreu in seinen ursprünglichen Farben wiederhergestellt und dabei behandelt wie ein Kunstwerk.“ Im Anschluss entführte Dr. Marco Tapken, Forschung & Entwicklung bei Remmers, die Teilnehmenden in die Welt der Farberkennung und Farbkommunikation. Dabei erklärte der Experte anhand zahlreicher Beispiele die Wirkung, Messung und Wahrnehmung von Farben. Sein Tipp: Um die ideale Farbgebung für ein Projekt – zum Beispiel eine Fassadenoberfläche – zu finden, ist der enge Austausch und die stetige Kommunikation mit dem Kunden bzw. Partner besonders wichtig. Nur so ließen sich Missverständnisse und unterschiedliche farbliche Interpretationen der Beteiligten vermeiden. Zum Abschluss rückte nochmals das nationale Siegerprojekt „Glyptothek“ in den Fokus. Zu Beginn sprach Peter Uhlisch vom verarbeitenden Unternehmen F.X. Rauch GmbH & Co. KG (München) über die Anforderungen an die Sanierung der Fassaden und ging dabei auf die Reinigung, die Sicherung und Konservierung sowie die Restaurierung von Naturstein, Betonwerkstein und Fugen ein. Mit seinem Vortrag aus der Perspektive des Planers rundete Prof. Dr. Michael Pfanner (Pfanner Planungsbüro und Steinrestaurierung GmbH & Co. KG) das Fachprogramm ab. Dabei konzentrierte sich der Experte auf den – wie er selbst meinte – wichtigsten, aber am schlechtesten bezahlten Baustein einer Gebäuderestaurierung: die historische Bau- und Archivforschung. Prof. Dr. Pfanner: „Für eine denkmalgerechte Planung muss die Vorgeschichte so genau es nur geht bekannt sein.“ So sichtete das Planerteam für das Projekt Glyptothek tausende Fotos, historische Schriftwechsel und Dokumente, um möglichst jedes Detail im Originalzustand wiederherzustellen. Man müsse sich bei jedem Eingriff in die Bausubstanz die Frage stellen: „Was hätten der ursprüngliche Architekt Klenze und der seinerzeitige Bauherr König Ludwig wohl dazu gesagt?“ Eine wahrlich große Herausforderung, die höchste Anerkennung verdient. Die Experten-Jury und die stolzen Preisträger nach der Verleihung. Während der Pausen nutzten die Teilnehmenden die Zeit zum Erfahrungsaustausch im Foyer. Jurymitglied Prof. Dr. Uwe Meiners (r.) bei der Podiumsdiskussion mit den Beteiligten des „Millennium Háza“. Dirk Sieverding begrüßte die mehr als 120 Anwesenden aus dem In- und Ausland. Prof. Dr. Michael Pfanner berichtete über die historische Bau- und Archivforschung.

Remmers Report Nr. 44 3 Bernhard Remmers Preis 2022 | Fassaden der Glyptothek in München denkmalgerecht restauriert Detailgetreue Handwerkskunst Der imposante Museumsbau Glyptothek ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts zentraler Bestandteil des Kunstareals am Königsplatz in München und zeichnet sich durch seine charakteristische Architektur aus – optisch gleicht das Hauptgebäude einem griechischen Tempel. Im Zuge umfangreicher Restaurierungsarbeiten wurden die historischen Fassadenflächen kürzlich denkmalgerecht in den Originalzustand zurückversetzt. Die herausragende Leistung aller Baubeteiligten wurde mit dem Bernhard Remmers Preis 2022 in der Kategorie „National“ gewürdigt. Die Glyptothek wurde von 1816 bis 1830 nach Plänen des Architekten Leo von Klenze im Auftrag des bayerischen Königs Ludwig I. errichtet. Von Beginn an diente das monumentale Gebäude als Ausstellungsfläche für die königliche Sammlung griechischer und römischer Skulpturen – auch heute noch ist die Glyptothek als Museum hoch angesehen und beherbergt weltbekannte Kunstwerke wie den „Barbarinischen Faun“ oder die „Trunkene Alte“. Nicht nur die historischen Schätze im Innern, sondern auch die Architektur des Gebäudes ist einzigartig. Während sich die Fassade an griechische Tempelfronten anlehnt, gleichen die Innenräume mit ihren hohen und gewölbten Decken römischen Thermen. Insgesamt verfügt das Gebäude über 14 Ausstellungssäle, die sich um einen quadratischen Innenhof gruppieren. Originalgetreue Wiederherstellung Im zweiten Weltkrieg wurden sowohl die Fassade als auch die Gewölbe der Glyptothek stark beschädigt. In den 1950er und 1960er Jahren wurden immer wieder Reparaturen und Sanierungsarbeiten am Gebäude sowie in der Ausstellung durchgeführt – so auch für die Wiedereröffnung zu den Olympischen Spielen 1972. Ab 2012 wurde ein umfangreiches Sanierungskonzept erstellt, das neben Maßnahmen zur Herstellung der Barrierefreiheit und einer Erneuerung der Elektrotechnik vor allem auch die Instandsetzung der Fassadenflächen vorsah. Die besonderen Herausforderungen des Projekts beschreibt Clara Friedl von der Pfanner Planungsbüro und Steinrestaurierung GmbH & Co. KG in München: „Es galt, die Planung des Architekten Klenze sichtbar zu machen. Dazu sollten der Bestand konserviert und fehlende bzw. stark zerstörte Bauteile restauriert werden.“ Enge Zusammenarbeit aller Baubeteiligten Um die insgesamt 2.500 Quadratmeter große Fassadenfläche denkmalgerecht wieder herzustellen, war von Beginn an eine intensive Zusammenarbeit zwischen dem Bauherrn, der Pfanner Planungsbüro und Steinrestaurierung GmbH & Co. KG, dem Staatlichen Bauamt München, dem ausführenden Handwerksbetrieb F.X. Rauch GmbH & Co. KG (München) und den Experten der Remmers Fachplanung erforderlich. Nur durch einen kontinuierlichen Austausch ließ sich ein ganzheitliches Maßnahmenpaket umsetzen. Das Sanierungskonzept beinhaltete sowohl die Sicherung und Konservierung der beschädigten originalen Fassadenoberflächen als auch die Rekonstruktion und Wiederherstellung fehlender Architekturglieder bzw. Zierelemente. Nicht zuletzt sollte die technische Funktion bestehender Originalbauteile durch restauratorische Leistungen aufgewertet werden. Eine besondere Herausforderung der Sanierung waren die unterschiedlichen Fassaden-Materialien und Farbvarietäten. Peter Uhlisch, Projektleiter beim Verarbeiter F.X. Rauch, erklärt: „Am Gebäude finden sich Bereiche aus Betonwerkstein, Tuff, Jurakalk, Muschelkalk sowie auch aus Untersberger Marmor. Hier galt es, durch genau auf das jeweilige Material abgestimmte Maßnahmen ein einheitliches und komplettes Erscheinungsbild eines griechischen Tempels wiederherzustellen.“ Fachgerechte Reinigung, Sicherung und Konservierung Im ersten Schritt erfolgte eine fachgerechte Reinigung der Fassadenflächen. Ziel dabei war es, die Originalsubstanz soweit wie möglich zu erhalten. Daraufhin erfolgte die Sicherung und Konservierung der historischen Originaloberflächen durch das Hinterfüllen von Schalen, Kleben und Sichern bzw. Anböschen von kleinteiligen Bruchstücken und das Schlämmen der Originaloberflächen. Hierbei setzten die Experten auf den mineralischen Steinergänzungsmörtel RM – in Körnung und Farbe jeweils an das vorhandene Bestandsmaterial angepasst. Das Produkt zeichnet sich insbesondere durch eine gute Flankenhaftung und geringe Eigenspannung aus und lässt sich sehr einfach formen und verarbeiten. Ein Schwerpunkt der umfangreichen konservatorischen Arbeit waren die noch erhaltenen Löwenköpfe der seitlichen Traufgesimse und das Gesims am Tempeldach mit den Antefixen. Natursteinarbeiten und mineralische Steinergänzung Bei den Ergänzungsarbeiten an der Natursteinfassade ging es darum, die Originalsubstanz so weit wie möglich zu erhalten und lediglich schadhaftes Material zu entnehmen. Dabei wurden Konturvierungen hergestellt und mit Pressfugen versetzt. Für Neuteile wie Verdachungen, Löwenköpfe oder Kapitelle fertigten die Experten im Vorfeld Gipsmodelle und Musterstücke zum Teil in Naturstein. Im Portalbereich und am Tuffsockel wurden – ebenfalls mit dem mineralischen Steinergänzungsmörtel RM – alle beschädigten und verwitterten Steinkanten wiederhergestellt, um die ursprüngliche hohe Qualität der Quaderung zu verdeutlichen. Kleinere Fehl- und Schadstellen wurden mit mineralischen Steinrestauriermörteln ergänzt. Peter Uhlisch: „Allein für die mineralische Instandsetzung haben wir 10-12 Mörtelmuster mit unterschiedlichen Farbtönen und Körnungen vor Ort angemischt. Jede Ergänzung wurde der Oberfläche des historischen Bestands angepasst.“ Restaurierung des Betonwerksteins und Oberflächenschutz Im Rahmen der Restaurierung der Betonwerkstein-Fassade wurden Teilbereiche zurückgebaut und mit neuen Betonwerksteinen im ursprünglichem Steinschnitt bzw. Profilierung wiederhergestellt. Sowohl dabei als auch bei der aufwändigen Sanierung und kleinteiligen Ergänzung des beschädigten Betonsteins kamen verschiedene Varianten des Reparaturmörtel-Systems Betofix von Remmers zum Einsatz. Dabei wurden Oberflächen verschlämmt, Risse aufgefüllt und geschlossen. Zudem wurde die Bestandsbewehrung durch den Austausch von stark beschädigten Bewehrungselementen und speziellen Korrosionsschutzmaßnahmen ertüchtigt. Für einen verlässlichen dauerhaften Witterungsschutz trugen die Verarbeiter abschließend auf die Betonstein-Oberfläche die leicht transparente Siliconharzfarbe Color LA auf. Abschließend bleibt festzuhalten: Die anspruchsvolle Instandsetzung der Fassade war für die Beteiligten eine Gratwanderung zwischen behutsamer Ergänzung und teilweiser Reprofilierung – immer mit Blick auf den Denkmalschutz. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mit Abschluss der Arbeiten – diese blieben sowohl im Kosten- als auch im Zeitrahmen – zeigt sich die Glyptothek auch dank innovativer Bautenschutz-Lösungen von Remmers wieder im unverfälschten Originalzustand. Im Zuge umfangreicher Restaurierungsarbeiten wurden die historischen Fassadenflächen der Glyptothek in München denkmalgerecht in den Originalzustand zurückversetzt. Blick auf das Tempelgesims West nach Instandsetzung des Betonwerksteins und Restaurierung des Natursteins. Meisterliche Arbeit: Detailansicht des Quadermauerwerks nach erfolgter Ergänzung und Konservierung. Bauherr/Investor: Freistaat Bayern, vertreten durch das Staatliche Bauamt München, München Architekten/Planer: Pfanner Planungsbüro und Steinrestaurierung GmbH & Co. KG, München Verarbeiter: F.X. Rauch GmbH & Co. KG, München Produktspezifische Beratung: Remmers Fachplanung (Christian Hecker) Eingesetzte Remmers Produkte: RM, FM ZF, Color LA ADD, Betofix Fill, Betofix R4 EM, Betofix EM 4 / EM 8, Betofix RM, Betofix HQ2, Betofix KHB, S-Protect/ Rostschutz M, Epoxy BH 100, ICS 2K Injektionsleim, BSP Bohrlochsuspension Weitere Infos zum eingesetzten Produkt erhalten Sie hier Bautafel Detailansicht eines neuen Kapitells und einer fertiggestellten Putzoberfläche. Foto: © Stephan Falk Fotos: © F.X. Rauch

4 Remmers Report Nr. 44 neu erstellt werden mussten. Die weiteren Elemente wurden teils direkt an der Fassade restauriert und teils in der Werkstatt in ihren Originalzustand zurückversetzt. Fachgerechte Restaurierung der Keramikelemente Vor allem die Konsolen und die Zwischenkonsolen-Elemente im Randbereich der Dachkonstruktion bzw. unter dem Steinsims der Fassade wiesen gravierende Schäden und Bruchstellen auf. Zudem zeigten auch die darunter liegenden Friesreihen sowie andere Verzierungen starken Sanierungsbedarf – dahinter liegendes Mörtelmaterial war durch jahrzehntelange Witterungseinflüsse brüchig geworden. Da eine Restaurierung dieser filigranen Ornamente bzw. Elemente direkt an der Fassade nicht möglich war, wurden sie Schritt für Schritt mechanisch ausgebaut, numerisch geordnet und in der Werkstatt von Consall Team Kft. originalgetreu in Handarbeit wiederhergestellt. Dabei wurden die Oberflächen zunächst mit Clean FP von Schmutz und mit Clean AC von Salzen gereinigt. Risse in den Teilen wurden mit dem starren und sehr leistungsfähigen EP-Injektionsharz IR Epoxy 360 geschlossen. Das Verkleben von Fragmenten erfolgtemit einem Epoxidkleber. Notwendige Verstärkungen wurden mit KSE 500 STE – einem elastifizierten Steinfestiger auf Kieselsäureester-Basis – ausgeführt. Für die Ergänzung und Restaurierung von Fehlstellen und Ausbrüchen sowie Reprofilierung ganzer Teile kamen – abgestimmt auf Art und Größe der Schäden – die mineralischen Steinergänzungsmörtel der RM-Reihe zum Einsatz. Diese zeichnen sich durch eine hohe Schlämmfähigkeit aus und sind gegen „Null“ auslaufend form- und verarbeitbar. Je nach konkretem Teil trugen die Restauratoren zudem eine dünne Schicht des Füll- und Flächenspachtels Multi Fill auf. Wiedereinbau mit meisterlichem Ergebnis Beim Wiedereinbau der instandgesetzten Keramikteile setzten die Verarbeiter einen frostsicheren Mörtelkleber ein. Die Verfugung wurde mit dem Trass-Kalk-Zement Fugenmörtel ausgeführt. Um die Farbgebung dauerhaft zu erhalten, wurden zum Abschluss alle Keramikoberflächen mit der wasserabweisenden Siliconharzfarbe Color LA (verdünnt mit Funcosil WS, um es lasierend zu machen) versehen. Darauf erfolgte eine hydrophobierende Imprägnierung der gesamten Backsteinfassade auf Silan-/Siloxanbasismit Funcosil SNL – für einen langfristigen Schutz vor Witterungs- und Umgebungseinflüssen. Vom Ergebnis der Arbeiten zeigt sich László Leposa vom Denkmalamt Budapest Metropolitan Government Office begeistert: „Die Zusammenarbeit aller Beteiligten war Bernhard Remmers Preis 2022 | Fassaden-Keramiken des Millennium Háza in Budapest restauriert Baudenkmalschutz in Perfektion Im berühmten Stadtpark „Városliget“ im Herzen von Budapest erstrahlt das Millennium Háza in neuem Glanz. Das imposante Gebäude – im 19. Jahrhundert im Stile der Neorenaissance erbaut – präsentiert sich nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder im Originalzustand. Bei der denkmalgerechten Restaurierung der Keramikelemente an der Fassade war die Bautenschutz-Expertise von Remmers gefragt. Ein herausragendes Projekt der Baudenkmalpflege, das mit dem internationalen Preis der Bernhard Remmers Akademie für 2022 ausgezeichnet wurde. Das Millennium Háza – ehemals als OlofPalme-Haus bekannt – ist eines der ältesten und auffälligsten Bauwerke im weitläufigen Stadtpark von Budapest. Von Ferenc Pfaff entworfen, wurde es ursprünglich als Kunsthalle für die Allgemeine Landesausstellung von 1885 errichtet. Nach einer Erweiterung diente das Gebäude später als Veranstaltungsort für die Ausstellung „Ungarisches Jahrtausend“ sowie einige Jahre als Städtisches Museum. Nach der Gründung der Stiftung für Schöne Künste wurden die Räumlichkeiten in den 1950er Jahren als Bildhauerwerkstatt und anschließend als Zentrale der „Gesellschaft für die Umsetzung der Schönen Künste“ genutzt. In dieser Zeit erfolgte eine völlige Umgestaltung – die ursprüngliche Architektur ging mehr und mehr verloren. Auch in den Folgejahren scheiterte die geplante weitere Nutzung für künstlerische Zwecke – das zunehmend baufällige Gebäude stand lange Zeit leer bzw. diente als Café, Kneipe und Tanzschule. Im Rahmen des Projekts „Liget Budapest“ – einer grundlegenden Neugestaltung des StadtparkAreals – wurde ab 2017 auch das Millennium Háza denkmalgerecht restauriert. Heute dient es als kultureller Gemeinschaftsraum und beherbergt sowohl die Kunstausstellung NEO Contemporary Art Space, einen Konferenzraum, einen Raum für Museumspädagogik als auch ein Café im Ambiente des späten 19. Jahrhunderts. Denkmalgerechte Sanierungsarbeiten in intensiver Kooperation Die Planung der Sanierungsmaßnahmen an dem historischen Kulturdenkmal erfolgte in enger Zusammenarbeit von Bauherr, dem Denkmalamt der Stadt Budapest, dem Planungsbüro Archikon Architects, den Projektmanagern von Városliget Zrt., dem Restauratoren-Team von Consall Team Kft. sowie den Experten von Remmers. Architekt Csaba Nagy erläutert: „Ziel war es, die im Laufe der Jahrzehnte vorgenommenen architektonischen Ergänzungen weitgehend rückgängig zu machen und den optischen Originalzustand wiederherzustellen – ergänzt um die aktuellen bautechnischen und technischen Standards.“ So wurden unter anderem nachträglich errichtete Anbauten entfernt, Umbauten rückgängig gemacht, der Innenbereich umstrukturiert und zudem wurde auch der Haupteingang wieder an seinen ursprünglichen Ort zurückversetzt. Nicht zuletzt sah die Planung den Bau eines neuen, mit großen Glasflächen verkleideten Daches sowie die komplette Restaurierung der Ziegelfassade mit seinen farblichen Keramikelementen vor. Die kunstvollen Dekorationen stammten seinerzeit aus dem Hause der berühmten ungarischen Porzellanmanufaktur Zsolnay. Bestandsaufnahme mit Schadensanalyse Im Vorfeld der komplexen Fassadensanierung erfolgte eine umfangreiche Schadensanalyse bzw. Bestandsaufnahme durch das erfahrene Restauratoren-Team von Consall TeamKft. Geschäftsführer LászlóCzifrák erklärt: „Wir haben gemeinsam mit dem Denkmalamt und den Planern im Detail analysiert, welche Elemente und Ornamente der Originalfassade zu retten sind, wieviel vor Ort saniert werden konnte, welche Teile in der Werkstatt restauriert und wie viele Elemente komplett erneuert werden mussten.“ So stellte sich heraus, dass von insgesamt 4.000 Elementen rund 1.000 komplett Das Millennium Háza im Herzen von Budapest ist eines der ältesten Bauwerke im weitläufigen Stadtpark. Wieder im Originalzustand: Die im Laufe der Jahrzehnte vorgenommenen architektonischen Ergänzungen wurden weitgehend rückgängig gemacht. Bauherr: Városliget Zrt., Budapest Planung: Archikon Architects Kft., Budapest Bauunternehmen: ÉPKAR Zrt, Budapest Denkmalschutz: Denkmalamt Budapest Metropolitan Government Office; Consall Team Kft. Produktspezifische Beratung: Remmers Eingesetzte Remmers Produkte: Clean FP, AGE, Clean AC, BFA, IR Epoxy 360, RM, RM Pro, Multi Fill, FL Fix white, ZM HF, KSE 300 E, KSE 500 STE, FM TK, Color LA, Funcosil SNL, Funcosil WS, Graffiti-Schutz Weitere Infos zum eingesetzten Produkt erhalten Sie hier Bautafel Fotos: © Stephan Falk Zahlreiche Teile wurden nach dem Ausbau in der Werkstatt aufwändig bearbeitet und in ihren ursprünglichen Farben wiederhergestellt. Nach der Bearbeitung wurden die instandgesetzten Keramikteile einzeln wieder an der ursprünglichen Position an der Fassade eingebaut. Foto: © Városliget Zrt., Ungarn Foto: © Városliget Zrt., Ungarn sehr intensiv und partnerschaftlich. Gemeinsam haben wir es geschafft, die Vergangenheit des Baudenkmals originalgetreu zu erhalten und gleichzeitig die zukünftige Nutzung sicherzustellen. Eine planerisch und handwerklich beeindruckende Leistung.“

Remmers Report Nr. 44 5 total zerstört worden. Auch die Dehnungsfugen – diese zeigten sich teils als asbesthaltig – waren nicht mehr elastisch genug, teils ausgebrochen und stark beschädigt. Mehr als 5.000 Fliesen fachgerecht hinterfüllt Mit der Maxime, so viel wie möglich vom Original zu erhalten, machten sich die erfahrenen Restauratoren der Bayerischen Hofglasmalerei an die Arbeit. Ein wesentlicher Bestandteil war die Restaurierung der mehr als 5.000 Fliesen, hinter denen sich im Laufe der Jahre Hohllagen gebildet hatten. „Die Fliesen hatte man seinerzeit mit einem erstaunlich grobkörnigen Mörtel und mit einer sehr dicken Schicht davon an das Gebäude geklebt“, erläutert Mirko Finzsch, leitender Restaurator bei der Bayerischen Hofglasmalerei. Dieser Mörtel hatte eine zum Teil geradezu sandige Konsistenz entwickelt. Dies hatte in Verbindung mit der damaligen Verarbeitung im Dickbett zu einem typischen Schadensbild hinter den Fliesen geführt. Vor diesem Hintergrund entschied sich das Restauratorenteam für die fachgerechte Hinterfüllung der Steinzeugfliesen mit dem hochfeinen zweikomponentigen Injektionsleim ICS 2K von Remmers. Das Produkt wurde speziell für das Verfüllen von Rissen und Hohlräumen entwickelt, ist besonders fließfähig, schwindarm, wasserundurchlässig und höchst beständig gegenüber Frost und Tausalzen. Zudem verfügt der Injektionsleim über einen hohen Sulfatwiderstand und einen niedrig wirksamen Alkaligehalt. Eine ideale Lösung für eine lange Haftung der historischen Fliesen. Für die Arbeiten wurden die Injektionsflüssigkeit sowie die entsprechenden Bindemittel zunächst etwa fünf Minuten mit einem in der Bohrmaschine gespannten Rührquirl bzw. einem Kolloidalmischer vermengt. Im Anschluss injizierten die Restauratoren das ICS 2K mit einer Spritze in die zuvor gesetzten Bohrlöcher in die Fugen zwischen den Fliesen. Um die Fliesen vor dem Injektionsgut zu schützen, wurden diese mit einem Schwammstück geschützt. Starke Schäden am oberen Rand Aufgrund von massiven Untergrundschäden mussten zudem etwa 1.600 Fliesen komplett abgenommen werden. Diese wurden mit einem Oszillierer aus dem Fliesenspiegel herausgeschnitten, von Mörtelresten gereinigt und zur weiteren Bearbeitung in die Werkstätten der Bayerischen Hofglasmalerei gebracht. Gebrochene Fliesen und angeplatzte Oberflächen mussten geklebt und gefestigt werden. Anschließend verlegten die Restauratoren die aufgearbeiteten Fliesen wieder vor Ort. Nicht zuletzt mussten rund 500 Fliesen neu angefertigt werden. Diese befanden sich nahezu alle am oberen Anschluss des Wandbildes. „Die Abdichtung hatte dort nicht richtig funktioniert“, erläutert Mirko Finzsch. Dadurch war Regenwasser in den obersten Teil des Wandbildes eingedrungen und hatte auch Salze gelöst. Die Restauratoren ersetzten sie gegen Fliesen, die nach dem historischen Vorbild neu angefertigt wurden. Nach Abschluss der rund eine Millionen Euro teuren Restaurierungsarbeiten erstrahlt das monumentale Wandbild von Josep Renau – auch dank Remmers – wieder im Original und bleibt der Nachwelt zur Erinnerung an das kulturelle Erbe bzw. die DDR-Geschichte erhalten. Mit freundlicher Unterstützung der Fachzeitschrift Bauhandwerk. An einem elfstöckigen Wohngebäude in Halle-Neustadt (a. d. Saale) ist kürzlich das historische Keramikfliesen-Wandbild „Einheit der Arbeiterklasse und Gründung der DDR“ des spanischen Künstlers Josep Renau denkmalgerecht restauriert worden. Ein wichtiger Bestandteil der Arbeiten an dem monumentalen Großmosaik war die fachgerechte Hinterfüllung der Fliesen – ausgeführt mit einem Injektionsleim von Remmers. In der ab 1964 errichteten Planstadt HalleNeustadt sollte seinerzeit jeder Wohnkomplex eine politisch-ideologische Botschaft transportieren und somit für die Bewohner der Plattenbausiedlung als identitätsstiftendes Symbol dienen. Für die Umsetzung dieses Konzepts bot sich „Kunst Bautenschutz | Restaurierung eines Fliesen-Wandgemäldes in Halle mit Remmers Injektionsleim Fachgerechte Hinterfüllung am Bau“ an. So wurden für die beiden Treppenhaustürme des dort gegen Ende der 1960er Jahre errichteten „Lehrlingswohnheims“ zwei monumentale Wandbilder des spanischen Künstlers Josep Renau (1907-1982) vorgesehen. Das linke Großmosaik mit dem Titel „Die vom Menschen beherrschten Kräfte von Natur und Technik“ wurde bereits 2005 umfangreich restauriert. Das rechte Bild zeigt unter anderem den Kopf von Karl Marx und trägt den Titel „Einheit der Arbeiterklasse und Gründung der DDR“. Da auch dieses starke Beschädigungen aufwies, entschied sich die Wüstenrot Stiftung als verantwortliche Bauherrin in Kooperation mit der Stadt Halle 2018 für eine denkmalgerechte Restaurierung des historisch wertvollen Werks – einem von nur noch vier erhaltenen großflächigen Wandbildern von Josep Renau in Deutschland. 35 Meter hohes Wandbild mit knapp 11.000 Fliesen Das 1975 fertig gestellte Wandbild „Einheit der Arbeiterklasse und Gründung der DDR“ ist über sieben Meter breit, 35 Meter hoch und besteht aus fast 11.000 in Glasurmalerei hergestellten Roh-Steinzeugfliesen. Insgesamt wurden an dem elfstöckigen Treppenhaus 232 Fliesenreihen à 47 Stück im Format 15 cm x 15 cm (8 mm Dicke) angebracht. Um die erforderlichen Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen zu planen, wurde im Herbst 2021 zunächst eine detaillierte Zustandsanalyse des Wandbildes vorgenommen. Dabei zeigten sich umfangreiche Beschädigungen. Rund 6.000 Fliesen wiesen einen Haftungsverlust sowie partielle Hohlstellen und Untergrundschäden auf. Gerade im oberen Teil der Fassade waren zudem durch die jahrzehntelangen Witterungseinflüsse und eine umfangreiche Korrosionssprengung viele Fliesen teilweise oder sogar Eigentümerin: Stadt Halle (Saale) Bauherrin: Wüstenrot Stiftung, Ludwigsburg Projektsteuerung: Büro Knappheide, Wiesbaden Schadensbeurteilung und Restaurierung: Gustav van Treeck – Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei GmbH, Bayerische Hofglasmalerei Produktspezifische Beratung: Remmers Eingesetzte Remmers Produkte: ICS 2K Injektionsleim Weitere Infos zum eingesetzten Produkt erhalten Sie hier Bautafel Wandmosaiken in Halle-Neustadt (1968 – 1974), April 2022. Detail des Wandbildes mit der riesigen Abbildung des Kopfes von Karl Marx. Restaurierung im Detail: Festigung von Fliesen durch Injektion mit ICS 2K von Remmers. Das imposante Wandbild „Einheit der Arbeiterklasse und Gründung der DDR“ (Luftaufnahme vom April 2022). Fotos: © Thomas Wolf © Wüstenrot Stiftung Foto: © Thomas Wiekhorst

6 Remmers Report Nr. 44 Nach über 10 Jahren Leerstand und aufwändigen Sanierungsarbeiten wurde das frühere Fabrikgelände der Firma Hagedorn in Osnabrück in den beeindruckenden Lifestyle-Komplex „Hageloft“ verwandelt. Bei der Instandsetzung von Keller und Erdgeschoss der historischen Industrieruine kamen innovative Remmers Systeme zum Einsatz. Im Jahr 1897 wurde die Chemiefabrik Hagedorn an der Lotter Straße in Osnabrück errichtet. Über 100 Jahre produzierte man dort mit bis zu 400 Mitarbeitenden Tischtennisbälle, Lenkergriffe oder auch KunststoffHalbzeuge. Als Hagedorn 2010 die Produktion verlegte, wurde der Betrieb am Standort eingestellt. Das Gelände lag viele Jahre brach, bis die Verantwortlichen der Hageloft GmbH, Jens Bormann und Elmar Grimm, es schließlich kauften und die „Verwandlung“ in einen hochmodernen Komplex mit 18 Loft-Wohnungen sowie einer neuen Ideenschmiede für die erfolgreiche MUUUH! Group beschlossen. Oberstes Ziel der von Kresings Architekten (Düsseldorf) geplanten Sanierungsmaßnahmen war es, den industriellen Charakter der Gebäude mit gusseisernen Treppenhäusern und markanten Stahlstützen zu erhalten und diesen mit einer modernen Arbeits- und Wohnatmosphäre zu vereinen. Umfassende Kernsanierung der ehemaligen Fabrik Über 100 Jahre industrieller Produktion hatten ihre Spuren auf dem Gelände hinterlassen. Sanierungsexperte Dirk Meyer von der Remmers Fachplanung stellte im Rahmen seines Gutachtens insbesondere an den Wänden der Kellergeschosse starke Salzausblühungen, Putz- und Feuchteschäden fest. Aber auch darüber hinaus zeigte sich ein umfassender Sanierungsbedarf. Dazu erklärt Luca Pflugradt vom Verarbeiterbetrieb Zwei K Abdichtungs- und Bodentechnik: „Die Fabrik wurde bis auf die Grundmauern zurückgebaut. Rustikale Elemente wie alte Stahlträger wurden erhalten, um sie in das moderne Einrichtungskonzept zu integrieren.“ Fachgerechte Kellerabdichtung und Innendämmung Gemäß dem Grundsatz „von unten nach oben“ begann die Altbausanierung im Gebäudekeller. Dieser sollte im fertigen Zustand als Lager- und Abstellfläche genutzt werden und die Haustechnik beherbergen. Die Abdichtung wurde von der Raumseite ausgeführt. Zunächst wurde das lösemittelfreie Verkieselungskonzentrat Kiesol gleichmäßig auf den Untergrund aufgetragen. Im nächsten Schritt folgte „Frisch-in-Frisch“ als Haftbrücke die mineralische Dichtungsschlämme WP Sulfatex. Die Egalisierung von Unebenheiten und das Einbringen der Dichtungskehle wurden mit dem Dichtspachtel Bautenschutz | Sanierung eines ehemaligen Fabrikgebäudes mit Remmers Systemen Beeindruckende Verwandlung WP DS Levell vorgenommen. Der Sanierputz SP Top White fungiert als abschließende „Schutzschicht“ der Wandflächen. Zudem kam im Gebäudekeller das Remmers System iQ-Therm 30 zum Einsatz – eine praktische Verbindung von Innendämm- und Schimmelsaniersystem. Dabei wird das Wachstum von Schimmelpilzen durch die Erhöhung von Wandoberflächentemperatur und Kapillaraktivität unterbunden. Nach der Untergrundvorbehandlung trugen die Experten von Zwei K den iQ Fix Ansatzkleber vollflächig auf die betreffenden Wandoberflächen auf. Unmittelbar darauf wurden die iQ-Therm Platten rückseitig mit dem Material versehen und in das frische Klebebett eingedrückt. Dann erfolgte die Überarbeitung mit dem kapillarleitfähigen Spezialspachtel iQ Top SLS, bevor als Abschlussbeschichtung schließlich iQ Fill Q4 zum Einsatz kam. Dieser sehr feuchtigkeitsunempfindliche Feinspachtel erzeugt eine feine geschlossene Oberfläche. Der besondere Vorteil des iQ-Therm 30-Systems ist, dass es trotz der geringen Schichtdicke über eine enorme Performance verfügt. Mit einem Lambda-Wert (λ) von 0,031 W/(m•K) – bei gleichzeitiger Kapillaraktivität – ist Schimmelpilzfreiheit gewährleistet. Zudem minimiert der dünne Schichtaufbau den Verlust an Wohnraum. Ein echter Vorteil gerade in der Altbausanierung. Dauerhafter Feuchteschutz im Erdgeschoss An den Wänden des Erdgeschosses trugen die Verarbeiter zunächst die Silancreme Kiesol C+ auf, um am Kopfpunkt des Innenabdichtungssystems eine Horizontalsperre gegen aufsteigende Mauerwerksfeuchtigkeit zu erzeugen. Zudem wurde der innenliegende Teil des Gebäudesockels ca. einen Meter hoch mit der multifunktionalen BauwerksabdichtungMB2Kabgedichtet. Nicht zuletzt brachten die Verarbeiter in den nicht unterkellerten Bereichen des Erdgeschosses eine fachgerechte Sohlenabdichtung auf – ebenfalls ausgeführt mit MB 2K. Mehrfach ausgezeichnete Leistung Die erfolgreiche „Verwandlung“ des historischen Industriekomplexes in ein zukunftsgerechtes Loft-Gebäude hat viel öffentliches Interesse auf sich gezogen. So wurde das Hageloft von der Plattform german-architects.com als „Bau des Jahres 2021“ prämiert und zudem mit dem Wohnbaupreis der Stadt Osnabrück ausgezeichnet. Dazu erklärt Architekt Stefan Fuchs: „Sowohl die Die ehemalige Produktionsgebäude der Firma Hagedorn wurden zur modernen Lifestyle-Immobilie umgebaut. In den Innenräumen kommt das Remmers System iQ-Therm 30 zum Einsatz – eine praktische Verbindung von Innendämm- und Schimmelsaniersystem. Auf belastete Kellerwände wurde der Porengrundputz SP Levell aufgetragen. In den nicht unterkellerten Bereichen des Erdgeschosses brachten die Verarbeiter eine Sohlenabdichtung mit der multifunktionalen Bauwerksabdichtung MB 2K auf. Fotos: © Jette Golz Fotografie Foto: © ZWEI K Foto: © ZWEI K Bautafel Weitere Infos zu den Produkten erhalten Sie hier Bauherr: Hageloft GmbH, Münster Architekten/Planer: Kresings Architekten, Düsseldorf Verarbeiter: Zwei K Abdichtungs- und Bodentechnik, Bramsche Produktspezifische Beratung: Remmers Fachvertretung (Detlef Brinkmann), Remmers Fachplanung (Dirk Meyer) Eingesetzte Remmers Produkte: Innenabdichtung classic, Kiesol C+, WP Sulfatex, WP Sulfatex rapid, SP Levell, WP DS Levell, SP Prep, SP Top White, MB 2K, iQ-Therm 30, iQ Fix, iQ Top SLS, iQ Fill Q4 Investoren als auch wir sind stolz, dem ehemaligen Produktionsgelände zu neuem Glanz zu verhelfen.“

Remmers Report Nr. 44 7 konnten wir auch bei mattfeuchtem Untergrund problemlos weiterarbeiten – dies ist bei Bitumenschweißbahnen natürlich nicht möglich.“ Nach der vollständigen Durchtrocknung der Abdichtung wurde abschließend zum Schutz eine dreilagige Noppenbahn mit Gleitfolie und Filtervlies aufgebracht. Mit dem Ergebnis zeigen sich die Beteiligten hochzufrieden – die hohen Abdichtungs-Anforderungen von Bauherr und Planer wurden vollständig erfüllt. Nach Ende aller noch geplanten Arbeiten in 2023 erstrahlen die Kolonnaden des Berliner Weltkulturerbes wieder im neuen Glanz. Im Zuge umfangreicher Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen werden aktuell die historischen Kolonnaden-Bauwerke auf der Museumsinsel in Berlin instandgesetzt. Ziel dabei ist es, den Originalzustand des Weltkulturerbes wiederherzustellen. Ein Teil der Arbeiten betraf auch die Fundamentbereiche der Säulenbauwerke. Diese wurden mit der multifunktionalen Bauwerksabdichtung MB 2K von Remmers fachgerecht abgedichtet. Wiederherstellung des originalen Zustandes Die Berliner Museumsinsel vereint verschiedene historische Museumsbauten von besonderer künstlerischer und geisteswissenschaftlicher Bedeutung. Prägender Bestandteil des 1999 zum UNESCO-Welterbe ernannten Gebäude-Ensembles sind die Kolonnaden. Die im 19. Jahrhundert errichteten Säulengänge aus Naturstein sowie der benachbarte Kolonnadenhof wiesen teils schwere Beschädigungen und altersbedingte Risse und Abplatzungen auf und wurden daher im Zuge eines ersten Bauabschnitts zum großen Teil bereits bis 2010 instandgesetzt. Unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) werden bis 2023 auch die restlichen Kolonnaden saniert und in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Der aktuelle und letzte Bauabschnitt umfasst insbesondere die Freistellung des Säulenganges am Spreeufer nordöstlich der Alten Nationalgalerie. Um zusätzliche Räume auf der Museumsinsel zu schaffen, war dieser Teil 1911 ausgebaut und 1957 um einen Kopfbau als neuer Endpunkt der Kolonnaden erweitert worden. Im Zuge der Arbeiten werden geschädigte Bauteile wie Brüstungsplatten, Säulentrommeln und Architrave demontiert, restauriert und später wieder eingebaut. Der Kopfbau wird unter Verwendung der historischen Säulen als offener Pavillon neu gestaltet. Feuchteschäden an erdberührten Bauteilen Einen wichtigen Bestandteil der Sanierungsarbeiten bildet die Behebung der teils ausgeprägten Feuchteschäden an den erdberührten Wänden und Decken der teils 150 Jahre alten Kolonnaden-Bauwerke. In Zusammenarbeit mit den Spezialisten von HKH Planitzer Holz- und Bautenschutz GmbH (Zwickau) entwickelte das planende Architekturbüro Dr. Christina und Knud Petersen (Berlin) ein optimal auf die Anforderungen abgestimmtes Abdichtungskonzept. Die Wahl Bautenschutz | Kolonnaden-Bauwerke auf der Museumsinsel in Berlin erhalten Abdichtung von Remmers Weltkulturerbe in neuem Glanz fiel schließlich auf die multifunktionale Bauwerksabdichtung MB 2K von Remmers. Diese vereint als flexible polymermodifizierte Dickbeschichtung (FPD) die Eigenschaften flexibler, rissüberbrückender, mineralischer Dichtungsschlämmen MDS (AbP gemäß PGMDS/FPD) und Bitumendickbeschichtungen PMBC (U-Bericht gemäß DIN EN 15814). So lassen sich die erdberührten Bauteile des historischen Bauwerks dauerhaft vor jeglichen feuchtebedingten Schäden schützen. Multifunktionale Reaktivabdichtung für dauerhaften Schutz Die Instandsetzungsarbeiten an den Kolonnaden-Fundamenten erfolgten in mehreren Schritten: Nach dem Rückbau von beschädigten Natursteinelementen wurden die erdberührten Außenwände zunächst freigelegt und gereinigt. Anschließend wurde auf die Flächen ein Zementputz als Dichtungsträger und Untergrundausgleich aufgetragen. Anschließend brachten die Verarbeiter von HKH Planitzer Holz- und Bautenschutz eine Grundierung mit Remmers Kiesol MB auf. Die Kratzspachtelung wurde speziell für saugende mineralische Untergründe entwickelt. Anschließend wurden zwei Abdichtungslagen der Bauwerksabdichtung MB 2K aufgetragen. Uwe Kiesewetter, Geschäftsführer bei HKH Planitzer Holz- und Bautenschutz und bereits seit 20 Jahren an den Sanierungsarbeiten der Museumsinsel beteiligt, erklärt: „Die Abdichtung mit MB 2K ersetzte die ursprünglich vorgesehene zweilagige Bahnenabdichtung. Dies bedeutete sowohl geringere Baukosten als auch eine schnellere Verarbeitung. Zudem Bautafel Weitere Infos zum eingesetzten Produkt erhalten Sie hier Bauherr: Stiftung Preußischer Kulturbesitz Vertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) Planer: Architekten Dr. Christina und Knud Petersen, Berlin Verarbeiter: HKH Planitzer Holz-und Bautenschutz GmbH, Zwickau Produktionsspezifische Beratung: Remmers Fachvertretung (Martin Woldt) Eingesetzte Remmers Produkte: Kiesol MB, MB 2K Ziel der aktuellen Baumaßnahme ist es, die Kolonnaden auf der Museumsinsel in ihren ursprünglichen Zustand aus dem Jahre 1878 zurückzuversetzen. Der aktuelle Bauabschnitt umfasst insbesondere die Freistellung des Säulenganges am Spreeufer nordöstlich der Alten Nationalgalerie. Das Auftragen der Reaktivabdichtung MB 2K schützt die erdberührten Bauteile des historischen Bauwerks dauerhaft vor feuchtebedingten Schäden. Foto: © HKH Planitzer Holz-und Bautenschutz GmbH Fotos: © Stephan Falk

8 Remmers Report Nr. 44 Bis 2030 wird das Siemens Forschungsgelände im Süden der Stadt Erlangen auf einer riesigen Grundstücksfläche von 54 Hektar in mehreren Bauphasen zu einem lebendigen Stadtteil entwickelt. Zum aktuell realisierten „Modul 2“ gehören auch drei moderne Parkhausbauten. Diese vereinen hohen Nutzerkomfort mit einer langlebigen Bauweise – auch dank der hochwertigen Bodenbeschichtungen von Remmers. 1965 eröffnete Siemens im Süden der Stadt Erlangen sein Forschungsgelände. Tausende Innovationen wurden dort erprobt und zur Serienreife gebracht. Auf dem geschlossenen und mehr als 75 Fußballfelder großen Areal befanden sich einst sogar Teststrecken für die Vorläufer des Transrapids sowie von Hochbahnen. 2013 fasste Siemens den Beschluss, das komplette Areal umzugestalten und zu einem zukunftsweisenden Campus zu entwickeln. Auf der Grundlage eines Entwurfs von KSP Engel Architekten (Frankfurt) wird das riesige Gelände seit 2017 zu einem offenen und modernen Stadtteil mit attraktiver Campusstruktur, zeitgemäßen Gebäuden, moderner Büroinfrastruktur und großzügigen Grünflächen umgestaltet. Nachdem der erste Bauabschnitt mit mehreren Büro- und Wohnbauten bereits fertiggestellt ist, läuft seit 2019 das „Modul 2“. Auf einer Fläche von rund 80.000 Quadratmetern entstehen derzeit in nachhaltiger Holzhybrid-Bauweise das repräsentative Empfangsgebäude, vier weitere Bürogebäude sowie auch drei Parkhäuser. Moderne Parkhäuser mit großzügigen Stellflächen Die vom Generalunternehmen HIB Huber Integral Bau GmbH (Rheinbrohl) geplanten Parkhäuser M215, M235 und M241 bieten insgesamt rund 2.300 Pkw-Stellplätze und 1.500 Fahrradstellplätze für die Mitarbeitenden von Siemens. Die modernen Parkhausbauten sind als offene, großzügige Hochgaragen im SplitLevel-System konzipiert und in Stahlverbundbauweise ausgeführt worden. Jedes Parkhaus verfügt über 16 Ebenen sowie 15 Auf- bzw. Abfahrtsrampen. Entkoppelt vom Parkhaus, wurden die Treppenhäuser mit den Aufzugsschächten komplett aus Betonfertigteilen errichtet. An der Fassade kommen jeweils ästhetische Streckgitterelemente sowie natürliche Rankbegrünungen zum Einsatz. Für die Stromversorgung werden auf den Parkhausdächern angeordnete Photovoltaikanlagen genutzt – nachhaltig und zukunftsgerecht. Hochleistungsfähige Bodenbeschichtung erforderlich Ein wichtiger Teil der Parkhaus-Planung war die Auswahl einer geeigneten Bodenbeschichtung. Denn durch die täglichen Anforderungen – zum Beispiel thermische, chemische und mechanische Belastungen – werden die Park- und Fahrflächen kontinuierlich stark beansprucht. Die Belastungen entstehen unter anderem auch durch den Eintrag von Wasser und – im Winter – aggressiven Tausalzen. So galt es, die Flächen dauerhaft zu schützen und gleichzeitig eine ästhetisch ansprechende Lösung zu realisieren. Vor diesem Hintergrund entwickelten die Verantwortlichen von HIB Huber Integral Bau gemeinsam mit Remmers ein tragfähiges Beschichtungskonzept. Emre Kocak, Projektleiter bei HIB, erläutert: „Aufgabe war es, für die Parkebenen und Rampen eine Beschichtung zu finden, die sowohl in puncto mechanischer, thermischer und chemischer Belastung als auch in puncto Nutzerkomfort und Gestaltungsmöglichkeiten überzeugt.“ Schutz vor Tausalzen und höchster Gehkomfort So fiel die Wahl auf Deck OS 8 von Remmers – ein starres Beschichtungssystem speziell für mechanisch stark belastete Flächen. Nach der Ausbesserung kleinerer Risse und Ausbruchstellen mit dem hochfesten Grundier- und Mörtelharz Remmers ST 100 brachten die Verarbeiter von Rama Industrie-Bodenbelag (Wuppertal) auf den kugelgestrahlten Betonuntergrund zur Egalisierung die pigmentierte Grundierung und Basisschicht Epoxy Primer PF auf. Im nächsten Schritt wurde der Epoxy Primer PF als Basisschicht für den Einstreubelag aufgebracht. In diesen wurde vollsatt im Überfluss die feuergetrocknete und nicht staubende Quarzsandmischung Quarz 03/08 DF eingestreut. Zum Abschluss trugen die Verarbeiter mittels Gummischiebern und Epoxy-Rollen die pigmentierte und sehr gut deckende Kopfversiegelung Epoxy Color Top im Farbton RAL 7035 auf. Diese bietet eine hohe Sicherheit gegen Carbamatbildung und ist sowohl mechanisch als auch chemisch belastbar. Zudem ist das Decksiegel umweltgerecht, weichmacherfrei, nonyl- sowie alkylphenolfrei und im ausreagierten Zustand physiologisch unbedenklich. Einen weiteren Vorteil erklärt Dr. Achim Wolke, zuständiger Produktmanager Boden bei Remmers: „Als rutschsichere Oberfläche in Klasse R11 erfüllt das System alle Anforderungen in puncto Geh- und Trittsicherheit und bietet so einen hohen Nutzerkomfort.“ Nach Trocknung der Beschichtung wurden die Fahrbahnen und Parkflächen für eine optimale Orientierung entsprechend markiert. Stellplatzmarkierungen in Linienform mit Nummerierung, Richtungspfeile sowie Sondersymbole weisen – ergänzend zur Hinweisanzeige „Frei/Besetzt“ im Einfahrtsbereich der Parkhäuser – den Weg und sichern ein stressfreies Parken. Nicht zuletzt sorgt die helle und freundliche Farbgestaltung an Boden und auch Wänden auch für eine nachhaltige Reduzierung der Beleuchtungskosten sowie eine Steigerung des Sicherheitsgefühls und somit der Nutzerfreundlichkeit. Mit den neuen Mitarbeiter-Parkhäusern ist ein weiterer Mosaikstein auf dem Weg zur Fertigstellung des riesigen Siemens-Campus in Erlangen vollzogen – und auch Remmers konnte einen Teil zum Projekterfolg beitragen. Die drei neuen Parkhäuser – hier eines davon – bieten insgesamt rund 2.300 Pkw-Stellplätze und 1.500 Fahrradstellplätze für die Mitarbeitenden von Siemens. Vollsatt und gleichmäßig wurde die feuergetrocknete Quarzsandmischung Quarz 03/08 DF im Überfluss eingestreut. Belastbarer Schutz: Mittels Epoxy-Rollen wurde Epoxy Color Top aufgetragen. Insgesamt wurden über 50.000 Quadratmeter Bodenfläche mit dem Oberflächenschutz-System Deck OS 8 beschichtet. Bodenschutz | Parkhausböden am Siemens Campus Erlangen mit Remmers Systemen beschichtet Zukunftsgerechtes Parkerlebnis Bautafel Weitere Infos zum eingesetzten Produkt erhalten Sie hier Bauherr: Siemens Campus Erlangen Grundstücks GmbH + Co. KG, Grünwald Generalunternehmer: HIB Huber Integral Bau GmbH, Rheinbrohl Verarbeiter: Rama Industrie-Bodenbelag GmbH, Wuppertal Produktionsspezifische Beratung: Remmers Key Account Management (Markus Grendel) Eingesetzte Remmers Produkte: Deck OS 8 (Epoxy ST 100, Epoxy Primer PF, Epoxy Color Top)

Remmers Report Nr. 44 9 Kürzlich hat der traditionsreiche Waffelhersteller KARE seinen Unternehmenssitz im tschechischen Luhačovice um eine neue Produktions- und Logistikhalle erweitert. Bei der Bodenbeschichtung setzten die Verantwortlichen auf ein belastungsfähiges Beschichtungssystem von Remmers. Seit über 30 Jahren produziert KARE im tschechischen Kurort Luhačovice Waffeln nach einer traditionellen Rezeptur. Rund 40 verschiedene Waffelsorten – teilweise auch individualisiert – sind aktuell im Angebot und werden an Kunden in ganz Tschechien und Bodenschutz | Belastbare Beschichtungslösung für Waffelproduktion in Tschechien Systematischer Bodenschutz sogar in der benachbarten Slowakei ausgeliefert. Um dem wirtschaftlichen Wachstum der vergangenen Jahre gerecht werden zu können, musste der Unternehmensstandort mehrfach ausgebaut werden. In diesem Zuge wurden 2020 eine Produktionshalle und eine Logistikhalle neu errichtet. Da die Böden in beiden Bereichen täglich hohen mechanischen Belastungen – zum Beispiel durch Transportfahrzeuge und die Anlagentechnik – ausgesetzt sind und zugleich den strengen Richtlinien der Lebensmittelindustrie entsprechenmüssen, war ein besonders robuster und strapazierfähiger Untergrund gefordert. Produktions- und lebensmitteltaugliche Bodenlösung Vor diesem Hintergrund fiel die Wahl auf das System SL Floor CR 80 von Remmers. Das PU-Beton-Fließbeschichtungssystem verfügt über eine hohe chemische, mechanische und thermische Belastbarkeit – zudem ist es durch eine externe Prüfung für die Beschichtung von Flächen in der Lebensmittelindustrie zertifiziert. Um eine hohe Verbundhaftung zum Untergrund zu erreichen, trugen die beauftragten Verarbeiter von Benefitfloors s.r.o. zunächst die Grundierung Crete TF 60 auf die Bodenflächen auf. Anschließend erfolgte die Fließschicht Crete SL 80. Die Hohlkehlen wurden durch den derzeit in der Testphase verwendeten PU-Mörtel Crete WR erzeugt. Beide Produkte vereinen die Eigenschaften einer strapazierfähigen Grundierung mit einer Temperaturbeständigkeit bis zu 80°C. „Unsere Crete-Systeme haben sich als verlässliche Lösungen im Bereich der Lebensmittelindustrie etabliert. Alltägliche maschinelle Prozesse, hohe Betriebstemperaturen sowie Chemikalien in Reinigungs- und Desinfektionsmitteln stellen keine Bedrohungen für den Boden dar“, erklärt Mike van Dijken, Leiter Produktmanagement Boden bei Remmers. Fazit: Ein rundum überzeugendes Bodenkonzept. Auch erhöhte Betriebstemperaturen der Produktionsanlagen sind für das System SL Floor CR 80 kein Problem. Flure und Umkleiden im Gebäude wurden ebenfalls mit der belastungsfähigen Bodenbeschichtung versehen. sichert eine lange Nutzungsdauer auch bei vielfältigen Beanspruchungen. Mechanisch belastbare Fließbeschichtung im Logistikbereich In den Versandbereichen war vor allem eine hochwertige Bodenlösung gefragt, die den mechanischen Belastungen durch Rollwagen und Transportfahrzeuge widersteht. So fiel die Wahl auf die Fließbeschichtung SL Floor CR 80. Dabei wurden die Flächen zunächst mit der PU-Beton Grundierung Crete TF 60 vorbereitet – im Anschluss wurde eine Fließschicht mit Crete SL 80 aufgebracht. Bei Teilflächen, für die das Zeitfenster zur Installation des PU-Betonbelages kritisch war, kam das Produkt Crete FP zum Einsatz. FP steht für Fast Primer und bedeutet, dass eine weitere Schicht bereits nach drei bis vier Stunden appliziert werden kann. Mike van Dijken, Leiter Produktmanagement Boden bei Remmers, erklärt: „In Anwendungsbereichen wie der Lebensmittelproduktion sind PU-Betonsysteme unumgänglich. Die Crete-Systeme sind seit nun über 15 Jahren bei Remmers erprobt und extern durch die Wessling GmbH auf ihre Lebensmitteltauglichkeit geprüft.“ Nach erfolgreicher Beendigung der Arbeiten verfügt das Unternehmen nun über einen Industrieboden, der den vielfältigen Anforderungen in der Fleischproduktion rundum gerecht wird. Bodenschutz | Neue Bodenbeschichtung für erfolgreichen Fleischverarbeiter in Tschechien Belastungsfähigkeit trifft Hygiene Der tschechische Fleischverarbeiter Singer befindet sich seit Jahren auf Wachstumskurs. Im Zuge der Erweiterung des Unternehmenssitzes in Lhotska wurden 2020 moderne neue Produktions- und Versandhallen errichtet. Bei der Wahl eines geeigneten Bodensystems vertraute man der Expertise von Remmers. 1993 gründete Jaroslav Singer den Vorgänger des heute landesweit agierenden Fleischproduzenten – SIMA Lhotska (Singer Maso). Mit zunehmender Bekanntheit wuchs auch das Produktsortiment des Unternehmens, welches inzwischen über 80 Wurstwaren, Halbfabrikate und Spezialitäten umfasst. Aufgrund der rasanten Expansion erfolgten verschiedene Erweiterungsbauten – in 2020 wurde der Produktions- und Logistikbereich deutlich erweitert. Leistungsfähiger Mörtelbelag für die Produktion In der modernen Produktion des Unternehmens werden täglich rund drei Tonnen Frischfleisch angeliefert, verarbeitet und wieder ausgeliefert. Zudem erfolgt die tägliche Reinigung der Anlagen unter Einsatz von chemischen Reinigungsmitteln. Diese Prozesse stellen auch für den Boden erhebliche Belastungen dar. So setzten die Verantwortlichen auf den SC Floor CR 130 Mörtelbelag von Remmers in einem optisch attraktiven Orangeton. Dieser leistungsfähige PU-Betonboden zeichnet sich durch eine hohe chemische und mechanische Belastbarkeit aus und weist zudem eine thermische Beständigkeit bis zu 130 °C auf – dies Bautafel Weitere Infos zu den Produkten erhalten Sie hier Bauherr: Karel Plášek – KARE Verarbeiter: Benefitfloors s.r.o. Produktionsspezifische Beratung: Remmers s.r.o. Eingesetzte Remmers Produkte: SL Floor CR 80, Crete TF 60, Crete SL 80, Crete WR (Versuchsmaterial) Bautafel Weitere Infos zu den Produkten erhalten Sie hier Bauherr: Řeznictví Singer s.r.o. Verarbeiter: Benefitfloors s.r.o. Produktionsspezifische Beratung: Remmers s.r.o. Eingesetzte Remmers Produkte: SL Floor CR 80, SC Floor CR 130, Crete TF 60, Crete SL 80, Crete HF 130, Crete FP Der SC Floor CR 130 Mörtelbelag ist für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie zertifiziert. Belastbare Bodenlösung: Die Rollwagen transportieren täglich bis zu 3 Tonnen Fleisch. Fotos: © Remmers CZ

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